Pitch-Honorar ist bei Projekten bis 200.000 € Budget sinnlos

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Ich finde, ein Pitch-Honorar ist bei Projekten bis 200.000 € Budget völlig sinnlos.

Zur Zeit wird das Thema Vergütung für Ideen(skizzen) und Konzepten bei Agenturen wieder heiß diskutiert. Viele Kreative (oder alle, die sich Agentur an den Briefkasten geschrieben haben) wollen eine einheitliche Vergütung ihrer Ideen.

Jetzt möchte ich gern zuerst die Agenturen und deren Leistungen unterscheiden. Es gibt Big-Player, die z.B. die komplette Kommunikation von SIXT oder Mercedes kreieren und umsetzen, und es gibt Agenturen, die schöne Konzepte für Events oder Incentives entwickeln. Und da liegt der kleine, große Unterschied. Eventagenturen sehen sich gern auf einer Stufe mit den Big-Playern. Da ist dann ganz schnell die Rede von Full-Service-Agentur oder von Live Communication.

Abgesehen davon, dass in den Agentur-Typen völlig unterschiedliche Arbeit geleistet wird, ist es aus meiner Sicht völlig überzogen, für jeden kreativen Erguss ein Honorar zu fordern.

Schauen wir doch mal auf die Event-/Incentive-Szene. Wie läuft es in der Praxis ab? CEO oder Chef geht zur Marketingabteilung und möchte Vorschläge für einen Verkaufswettbewerb bzw. eine Incentive-Reise, die ihm 150.000 € wert ist. 1/3 ziehen wir gleich für die fällige Versteuerung (Geld-Werte-Vorteil) ab. Der Marketingchef recherchiert jetzt 3-5 Agenturen, die er dann anschreibt. (Über gute und schlechte Briefings reden wir an anderer Stelle.) Z.B. Incentive, 3 Tage, Flug ab Frankfurt/M., eine Gala, Grafik usw. für 50 Teilnehmer mit einem Budget von 2.000 € pro Person. An dieser Stelle kann jede Agentur kaufmännisch abwägen: ja oder nein. Oder ja, zu den Bedingungen xy. Wenn der Marketingchef jetzt 5 Agenturen jeweils 5.000 € für ein Konzept überweisen würde, wäre sein Budget auf einen Schlag von 100.000 € auf 75.000 € geschrumpft.

Ich stelle mich als Agentur mal auf die Seite des Kunden. Woher soll der Marketingchef denn wissen oder einschätzen können, was die Agenturen überhaupt abliefern. Nach 15 Jahren in der MICE-Branche glaube ich, dass über die Hälfte aller „Konzepte“ NULL KOMMA NULL € Wert sind. Und an alle Agenturen, die wiederum jeweils 3-5 DMCs angefragt haben: würdet ihr das Pitch-Honorar auch (teilweise) an eure Leistungsträger vergüten?

Ich plädiere für folgende Idee: Liebe Kunden, wenn ihr ein Projekt ausschreibt, dann lasst 3 Agenturen euer Briefing zukommen und sie anschließend bei euch antanzen. Ohne fertiges Konzept, nur zur Firmenpräsentation der Agentur! Pro Agentur, die mit dem Projektleiter erscheinen muss, nehmt ihr euch mindestens 2 Stunden Zeit. Schaut genau hin, fragt intensiv nach Referenzen und besprecht das zu vergebende Projekt. Danach wird entschieden, welche Agentur mit der Konzeption und Umsetzung beauftragt wird.

Die Vorgehensweise hat viele Vorteile:
1.) Der Kunde lernt die Agentur richtig und persönlich kennen.
2.) Die Agentur kann im 4-, 6- oder 8-Augen-Gespräch viel besser das Briefing besprechen.
3.) Die (Fahrt-)Kosten für die Agentur halten sich in Grenzen.
4.) Der Kunde bekommt gleich ein Konzept von „seiner“ Vertrauens-Agentur.
5.) Der Kunde und alle beteiligten Agenturen sparen viel, ganz viel Zeit und Nerven.

Also liebe Agenturen und Kunden, jetzt kennt ihr meine Meinung. Habt ihr eine eigene…? Ich bin jederzeit für einen konstruktiven Austausch zu haben.
sascha.heide@hirschfeld.de oder Tel. 0361-5581187

Fazit: Ich finde, Pitch-Honorar ist bei Projekten bis 200.000 € Budget völlig sinnlos. Persönliche Projekte mit 3 Agenturen zu besprechen und dann zu entscheiden ist viel effektiver.

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